Übungsserie am U-Bahnhof Poccistraße

„Brennt auf Bahnsteig U-Bahnhof Poccistraße“ – so lautete das Alarmstichwort für die FF München am Samstag, den 11. Juni.

Wegen Gleisbauarbeiten war der U-Bahnhof Poccistraße einige Wochen lang für den Publikumsverkehr gesperrt. Die FF München konnte dadurch in dem gesperrten Bereich der Baustelle realitätsnah eine Übung durchführen. Solche Möglichkeiten bieten sich selten und daher wurden an dem Vormittag mit 13 der 21 Abteilungen aus dem gesamten Stadtgebiet das Vorgehen bei einem Feuer im Bahnsteigbereich geübt.

Bei der Übung war es möglich, sehr realitätsnah die Stoßtrupptaktik für die U-Bahnbrandbekämpfung zu trainieren. Was zeichnet diese Taktik aus? Normalerweise gehen die Trupps im Atemschutzeinsatz zu zweit vor. Dabei geht Menschenrettung immer vor Brandbekämpfung und bei unklaren Situationen wird als Eigenschutz immer mit Wasser am Rohr vorgegangen.

Um bei einem Brand in einer unterirdischen Verkehrsanlage möglichst viele Menschen in Sicherheit bringen zu können, muss sehr frühzeitig mit der Brandbekämpfung begonnen und damit die weitere Brand- und Rauchentwicklung unterbunden werden. Daher ist im Falle eines Brandes am Bahnsteig ein schnelles Vorgehen der Besatzung des ersten HLF zum dortigen Wandhydranten erforderlich.

Bei starker Rauchentwicklung muss der Weg dorthin notfalls auch „blind“ gefunden werden. Zur Eigensicherung und zur besseren Koordination der Kräfte begleitet der Staffelführer unter PA seine beiden Atemschutztrupps. Diese Einheit wird dann Stoßtrupp genannt. Jedes HLF der FF München muss im Ernstfall diesen Stoßtrupp stellen können. Daher kann das Vorgehen idealerweise in realistischer Umgebung regelmäßig beübt werden. Nur so lässt sich die Herausforderung eines entsprechenden Einsatzes simulieren und durch die Mannschaft trainieren.

In der konkreten Übungslage wurde angenommen, dass ein Verkaufsautomat brennt und dadurch der Bahnhof ab dem Sperrengeschoß verqualmt ist und eine unbekannte Anzahl von Personen vermisst wird. Damit alle beteiligten Abteilungen die Möglichkeit zum Üben hatten, „brannte“ es im Stundentakt.

Unter den Augen der Führung der FF München und des Fachbereich Ausbildung wurden die Lagen professionell abgearbeitet, das Feuer „gelöscht“ und die „Patienten“ gerettet. Für die Kameradinnen und Kameraden war es bei über 25°C Außentemperatur eine lehrreiche und schweißtreibenden Angelegenheit.

13 Abteilungen der FF München (FO, SE, GR, WP, MB, RI, AL, OM, FR, HH, MI, LL, MO) nahmen mit 13 HLF teil. Pro Staffel wurde ca. 60 Minuten geübt. Das Format hat sich bewährt, so dass wir auch zukünftig diese Art von Übungen durchführen werden.

Ein herzlicher Dank geht an die MVG/SWM für die tolle Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Übung und an die Atemschutzwerkstätten der Branddirektion München für die vielen Übungsgeräte. Ohne diese Unterstützung wären solche Ausbildungen nicht möglich!