Rescue-Team trainiert Hubschrauber-Brandbekämpfung

Am Augsburger Flughafen übten 25 Ehrenamtliche der FF München den Einsatz bei technischen Problemen und Unfällen mit Hubschraubern.

Die Abteilung Flughelfer der Freiwilligen Feuerwehr München unterstützt Hubschrauberbetreiber bei der Lastenarbeit. Die Hubschrauber werden dabei an ihre Leistungsgrenze gebracht, was die Wahrscheinlichkeit von technischen Problemen und Unfällen erhöht. Daher sind bei solchen Einsätzen entsprechend des „Leitfadens für die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Luftfahrzeugbetreibern in Bayern“ speziell ausgebildete Rettungskräfte vorzuhalten.

Um diese Anforderung zu erfüllen, wurde von der Flughelferstaffel in München ein eigenes Einsatzkonzept „Rescue-Team“ erstellt, was neben dem taktischen Vorgehen auch das notwendige Material sowie die erforderlichen Ausbildungen definiert. Hierbei geht es neben dem Brandschutz auch um technische Rettungsmaßnahmen im Zusammenhang mit Hubschraubereinsätzen.

Neben den Flughelfern ist die Abteilung Waldperlach in dieses Konzept integriert, da diese für den Transport der Außenlastbehälter verantwortlich ist und somit zur Unterstützung am Landeplatz zur Verfügung steht. Hierzu wurden die Einsatzkräfte der Abteilung Waldperlach auch in der Vergangenheit bereits schon speziell in der Hubschrauberbrandbekämpfung geschult. Nach der Konzepterstellung wurden die Inhalte im letzten Jahr in verschiedenen Unterrichten den Abteilungen Waldperlach und Flughelfer näher gebracht. Nun stand der erste „praktische“ Einsatz an.

Am Samstag den 17. März 2018 konnte dieses Konzept nun erstmals am Augsburger Flughafen geübt und erprobt werden. 15 Kameraden aus Waldperlach und zehn der Abteilung Flughelfer trafen sich im Schulungsraum der Firma Babcock MCS Germany und wiederholten zunächst den theoretischen Unterricht. Anschließend wurde ein Hubschrauber des Typs EC-145 begutachtet. Hierbei sollten die Einsatzkräfte speziell die verschiedenen Sicherheitseinrichtungen kennenlernen und die Vorgehensweise mit den eigens entwickelten Rettungskarten für Hubschrauber üben.

Nach der Mittagspause ging es dann richtig los. Hier wurden verschiedene Brandszenarien wie Triebwerks- oder Avionikbrände beübt. Es sollten die Abläufe
eintrainiert werden aber auch die verschiedenen Löschfahrzeuge wurden für diesen speziellen Einsatz erprobt. Es standen uns hierfür ein HLF 20/16, ein LF 20 KatS und ein TLF 16/25 zur Verfügung. Um einen richtigen Vergleich zu erhalten, wurden die Besatzungen der Fahrzeuge durchgetauscht.

Durch die Übungen konnten die Vor- und Nachteile der jeweiligen Fahrzeuge erkannt werden, was in die zukünftigen Planungen einfließen wird. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem Gruppenführer und dem jeweiligen Tango (Einweiser des Hubschraubers) war hierbei Schwerpunkt. Die abschließende Lage bestehend aus einem Kabinen- und Triebwerksbrand sowie einem unter dem Fahrwerk eingeklemmten Flughelfer forderte dann alle Fahrzeuge auf einmal.

Abschließend durfte sich noch jeder Teilnehmer mal ans Steuer der EC-155 setzen um die Schalter zum Ausschalten der Batterie und zum Abschalten der Triebwerke zu betätigen.

Insgesamt kann eindeutig festgehalten werden, dass das neue Einsatzkonzept seine Feuertaufe bestanden hat. Ebenso haben sich die erstellten Rettungskarten in Verbindung mit der dazugehörigen Ausbildung als eine wirksame Grundlage für einen sicheren und effektiven Einsatz erwiesen. Somit ist die FF München nun bestens gerüstet für den Fall, der, so hoffen auch wir natürlich, niemals eintreten wird.

Vielen Dank hierbei nochmals speziell an die Firma Babcock MCS Germany für das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten und des Hubschraubers und an Maximilian Spiegel, erster Gerätewart der Abteilung Flughelfer, für die Organisation dieser gelungenen Übung.