Viel Neues gab es in dieser Dekade: Erstmals wird nur noch per Funkmeldeempfänger alarmiert und beim Ausrücken ist zum ersten Mal auch eine Frau mit dabei. Aber auch schwere Unglücke stehen zu diesen Jahren in den Geschichtsbüchern.
Im Juni 1991 wird das 125-jährige Jubiläum der FF München gefeiert. An den Gräbern ihrer Gründerväter legt die Freiwillige Feuerwehr Kränze nieder. In der Messehalle steigt der Festabend, auf der Theresienwiese die große Feuerwehrshow für die Bürger. Zum Festzug kommen 22 Kapellen und 66 Gast-Feuerwehren mit historischen Fahrzeugen.
Am Bahnhof Trudering bricht ein Linienbus in einen Baustollen der künftigen U-Bahn-Linie nach Riem ein. Drei Menschen sterben, 36 werden verletzt. Die Bilder des Kraters gehen um die Welt.
In der Nacht steht die Herz-Jesu-Kirche in Neuhausen im Vollbrand. Der Dachstuhl bricht schlagartig ein. Ein Feuersturm bricht los, mit Wasservorhängen schützt und kühlt die Feuerwehr die Fassaden und Dächer der umliegenden Häuser. Als Ursache gilt eine vergessene Kerze.
Die Angst vor dem großen Strom-Blackout geht um. Die Experten sind sich nicht einig. Vorsichtshalber besetzen 345 Freiwillige 41 Fahrzeuge und alle 21 Gerätehäuser für den Fall der Fälle als SOS-Stationen für die Bürger. Mitternacht kommt. Und es geschieht – nichts.