Mit Spatel, Pipette und viel zu großen Handschuhen unterwegs

Im Januar besuchten zehn Angehörige der Abteilung Stadtmitte den Lehrgang „Probennahme“ der Analytischen Task Force (ATF) München an der Feuerwehrschule auf der Feuerwache 2.

Die ATF ist eine bundesweit operierende Sondereinheit zur Erkennung von chemischen, biologischen und radioalogischer Gefahren. Neben dem Standort München, gibt es in Deutschland noch 6 weitere ATF-Standorte. In München setzt sich die ATF aus Kräften der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr zusammen. 

Nachdem ein Lehrgang bei Bonn ausgefallen war, fand ein viertägiger Lehrgang erstmalig in München statt und wurde komplett durch das Personal der ATF München organisiert und durchgeführt. Neben den Teilnehmern aus München (Berufs- sowie Freiwillige Feuerwehr) nahmen auch Kameraden der ATF-Standorte Leipzig und Köln am Lehrgang teil. 

In theoretischen Unterrichtseinheiten wurden den Teilnehmern die umfangreiche Ausrüstung, deren Funktion, sowie die Aufgaben der ATF vorgestellt. Der Schwerpunkt lag hier im Bereich der Probennahme und beinhaltete aber auch Themen, wie die theoretische Grundlagen zur Probenahme, führen des Dokumentation, der Gebrauch von GoPro und konventioneller Digitalkamera im Einsatz, das Verpacken der Proben für den Probentransport und taktische Kniffe. 

In den praktischen Einheiten wurden unter Schutzausrüstung durch verschiedenen Szenarien die erworbenen Grundlagen direkt umgesetzt. Die unterschiedlichen Arten (atomar/radioaktiv, biologisch und chemisch) der Probenahme wurden durchgespielt. In diesen einzelnen Lagen wurden die Lehrgangsteilnehmer mit verschiedenen zu beprobenden Materialien (flüssig, gelartig und pulverförmig) konfrontiert. Auch Vor-Ort-Analytik und Schnelltests kamen im simulierten Gefahrenbereich zum Einsatz. Bei den einzelnen Lagen waren dem Ideenreichtum der Ausbilder keine Grenzen gesetzt und die Teilnehmer wurden in jeder Übungsrunde auf neue gefordert. Wie wichtig und komplex die korrekte Dokumentation der Proben ist, kam hierbei gut rüber. Der Austausch mit den abteilungsfremden Kameraden war interessant und hat Spaß gemacht.

Nach mehreren Durchgängen unter Schutzausrüstung und ganztägiger konzentrierter Aufmerksamkeit, konnten die Teilnehmer auf einen anspruchsvollen, aber sehr erkenntnisreichen Lehrgang zurückschauen und ihre Teilnahmebescheinigung mitheimnehmen. Auch hat die Woche wieder einmal das gute Verhältnis, sowie die hervorragende Zusammenarbeit der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr in München unter Beweis gestellt.