Neujahrsempfang 2014

Zum Neujahrsempfang des Stadtfeuerwehrverbandes hatten sich am Donnerstag dem 9. Januar 523 Gäste im alten Rathaussaal versammelt.

Gemeinsam stießen sie auf das neue Jahr an und riefen sich 2013 noch mal in Erinnerung. Einiges war passiert, viel wird passieren. Wichtiger Bestandteil waren die Ehrungen von langjährigen Feuerwehrleuten und couragierten Lebensretten. Zivilcourage ist nicht selbstverständlich, aber oftmals lebensrettend.

Beim Stadtfeuerwehrverband ist es daher Tradition, Bürger mit der Silbernen Ehrennadel auszuzeichnen. Sie ist ein Zeichen und eine Anerkennung für Zivilcourage im Alltag. Denn ohne diese sofortige Hilfeleistungen wäre selbst die Feuerwehr am Ende oftmals machtlos.

Silberne Ehrennadel

Roman Röll, Moderator der Abendschau und Mitglied im Beirat des Stadtfeuerwehrverbandes, hatte die Ehre, die Laudatio für die Lebensretter zu halten. Gemeinsam mit Stadtbrandrat Ruppert Saller und Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble zeichnete er Angelika Proft und Fethi Istuzen sowie Matthias Blaschke aus. Proft und Istuzen bekamen die Silberne Ehrennadel für ihre Hilfe bei einem Verkehrsunfall. Ein Motorradfahrer war am 5. Juni schwer verletzt unter einem Lieferwagen zum Liegen gekommen.

Fethi Istuzen fuhr hinter dem Motorradfahrer und war Zeuge des Unfalls. Er zögerte nicht und eilte dem Verunglückten sofort zur Hilfe. Die Kinderkrankenschwester Angelika Proft war zufällig in der Nähe und unterstütze Istuzen sofort. Auch nach Eintreffen der Einsatzkräfte blieb sie eine wertvolle Hilfe am Einsatzort. Die dritte Ehrennadel an diesem Abend ging an Matthias Blaschke. Der 30-Jährige hat am 3. August einen Mann unter Einsatz seines eigenen Lebens aus der Isar gerettet und sofort mit den wichtigen Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen. Ihm ist es zu verdanken, dass das First-Responder-Team und der Notarzt den Verunglückten schon wieder bei Bewusstsein antrafen.

Goldene Ehrennadel

Auch die Berufsfeuerwehr München verleiht jährlich eine besondere Auszeichnung: die Goldene Ehrennadel. Sie geht an Berufsfeuerwehrfrauen oder Berufsfeuerwehrmänner, die ihr Wissen und Können auch außerhalb ihrer Dienstzeit nachdrücklich unter Beweis stellen und sich nicht scheuen spontan zu helfen.

Johann Faltlhauser von der Werkfeuerwehr der Technischen Universität München ist so ein Berufsfeuerwehrmann. Er hat bei einem Notfall auf dem Tennisplatz keine Sekunde gezögert und bei einem Mann minutenlang eine Herzdruckmassage durchgeführt. Diese wirklich kraftraubende Hilfsmaßnahme war am Ende lebensrettend. „Wenn er nicht so schnell geholfen hätte, wäre es zu spät gewesen“, sagte der behandelnde Notarzt im Nachhinein.

Medaille des Stadtfeuerwehrverbandes für Peter Klinger

Eine besondere Auszeichnung ging in diesem Jahr an den pensionierten Brandrat Peter Klinger. Er bekam die Medaille des Stadtfeuerwehrverbandes. Seit 1993 – der Gründung des Verbandes – ist er für diesen aktiv und war 20 Jahre lang als Schriftführer tätig. „Dafür wollen wir uns bedanken“, sagte Wolfgang Schäuble, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes.

„Red's halt miteinander“

Bei einem Neujahrsempfang geht es um das Miteinander, die Danksagung und Wertschätzung für die Arbeit des vergangenen und des kommenden Jahres. Reden sind daher unumgänglich. Rupert Saller machte als zweiter Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes den Anfang und blickte in einer unterhaltsamen Rede auf 2013 zurück. Turbulent und emotional sei es gewesen mit dem FC Bayern, dem Entscheid zu Olympia 2022 oder dem Hochwasser.

Mit 523 Gästen sei man „wieder einmal einer der größten, vielschichtigsten und buntesten Neujahrsempfänge im Münchner Stadtleben“, bedankte er sich bei den Anwesenden. Denn ohne diese ist der Empfang letztlich nichts wert, geht es doch um die Netzwerkpflege getreu nach dem Motto „Red's halt miteinander“. Und das taten die Gäste aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Industrie, der Stadt München, Aktive und Ehemalige der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr, die anwesenden Notärzte und die Vertreter von Polizei, Bundeswehr, ADAC und vieler Hilfsorganisationen und Verbände dann auch.

München leuchtet – extra Auszeichnung für Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr

Bürgermeister Hep Monatzeder überbrachte die Grußworte der Stadt und übernahm eine Ehrung außer der Reihe: Seit 2011 gibt es auf seinen Anstoß hin die Auszeichnung „München leuchtet“ in Silber für 30 Jahre Engagement und Arbeit im Ehrenamt. Sieben Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr bekamen die Medaille von ihm überreicht. Daneben gab es traditonell noch die letzte Ehrung des Abends: 14 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr bekamen das Staatliche Ehrenzeichen für 40 und 25 Jahre Feuerwehrdienst.

Schlusswort über Schwelbrände, Herausforderungen und Sternstunden Das Schlusswort hatte der Chef der Berufsfeuerwehr und erste Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes, Wolfgang Schäuble. Er verwies auf Schwelbrände wie die emotionale Debatte zur Arbeitszeit der Berufsfeuerwehrleute und Herausforderungen wie das Hochwasser in Passau, zu dem München eine reine Führungsunterstützung ausgesandt hatte. Ein Versuchsballon, der von Erfolg gekrönt war und nun in der Diskussion für landesweite Möglichkeiten zu diesem Thema ist. Auch Sternstunden gab es: Der Baubeginn der neuen Wache an der Heßstraße und die Genehmigung des Stadtrats zur weiteren Vergrößerung der Feuerwehr in München – ein Projekt von mehreren hundert Millionen Euro, das bei einem Neujahrsempfang des Stadtfeuerwehrverbandes noch öfter Thema sein wird.

Für 2014 heißt es, weiter Impulse zu setzen und beispielsweise die Leistungsfähigkeit der Münchner Feuerwehr auch in der Gesetzgebung zu verankern. Denn 30 Prozent aller Feuerwehreinsätze und zehn Prozent aller Notarzteinsätze in Bayern werden von der Münchner Feuerwehr abgewickelt. Daher dürften die Bedürfnisse der Menschen in einer so großen Stadt wie München trotz eines politischen Schwerpunktes zur Förderung des ländlichen Raumes nicht auf der Strecke bleiben, forderte Wolfgang Schäuble.