Forstenrieder Großübung 2021

Nach pandemiebedingter Pause 2020 konnte dieses Jahr mit entsprechenden Hygienemaßnahmen die jährliche Großübung der Abt. Forstenried am 9. Oktober 2021 stattfinden. Auch einige Kräfte der Feuerwache 2 stießen bei den Nachmittagslagen hinzu.

Nach einer schnellen Butterbreze aus der Hand wurde die Abteilung in die Gmunderstraße 39 zur dortigen Baustelle auf einen Baustellenunfall mit mehreren Personen alarmiert. Das ersteingetroffene Fahrzeug fand einen aufgeregten Arbeiter vor, der die Besatzung zu einem mehrere Tonnen schweren Schalungselement führte, welches offenbar umgestürzt war und zwei Arbeiter lebensbedrohlich eingeklemmt hatte. Ein weiterer Arbeiter wurde beim Versuch auszuweichen, von einem aus dem Boden ragenden Bewährungseisen im Bereich der Schulter gepfählt. Zügig und routiniert befreite die Besatzung des ersten Fahrzeugs die eingeklemmten Personen mittels Lufthebern, während sich die des später eingetroffenen zweiten Fahrzeugs primär um den gepfählten Arbeiter kümmerte und diesen mittels Säbelsäge befreite und zum Weitertransport in eine Klinik vorbereitete.

Kaum war die Lage abgearbeitet, folgte eine Feuermeldung am städtischen Thomas-Mann- Gymnasium. Der Angriffstrupp des ersten Fahrzeugs machte sich mit der Laufkarte auf den Weg zum ausgelösten Handfeuermelder als ihm ein Jugendlicher entgegenkam, der sehr angeschlagen berichtete, dass an diesem Samstag der Jugend forscht Wahlkurs experimentiert und ein Versuch schief ging. Einige seiner Mitschülerinnen und Mitschüler befinden sich noch im grün rauchenden Fahrradkeller. Nach ausgiebiger Recherche stellte sich heraus, dass die verwendeten Chemikalien durch Wasser abwaschbar sind. Aufgrund der Weitläufigkeit des verrauchten Abschnitts waren mehrere Trupps unter Atemschutz im Einsatz, um die verletzten Schülerinnen und Schüler zu retten.

Nun hatten sich alle Beteiligten das Mittagessen redlich verdient und durften eine knappe Stunde durchschnaufen bevor es zusammen mit einigen Kameraden der Feuerwache 2 in die Würmseestraße zu einer technischen Hilfeleistung ging. Zwei PKWs sind beim Ausparken aufeinander gefahren, wobei sich eins auf die Seite gedreht hat und die Insassen des zweiten Fahrzeugs im Beinbereich eingeklemmt waren. Ein drittes Auto versuchte noch auszuweichen, überfuhr dabei aber leider eine Radfahrerin. Unter vollem Einsatz wurden alle Patienten durch die drei Löschfahrzeuge gerettet und die Zusammenarbeit zwischen Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr beim beidseitigen Schneiden des PKWs enorm gestärkt.

Nach kurzer Verschnaufpause ging es zur letzten gemeinsamen Lage. Es wurde auf einen B3 Person alarmiert. Nachbarn berichteten beim Eintreffen, dass es sich um ein Abrissgebäude handelt, in dem neuerdings bis zu sieben Obdachlose Unterschlupf gesucht hatten. Drei konnten über Leitern vom Balkon gerettet werden. Die verbleibenden vier wurden unter schwerem Atemschutz von mehreren Trupps gerettet bis schließlich „Feuer aus“ gegeben wurde.

Alles in allem konnte wieder jeder was für sich mitnehmen und besonders für unsere zahlreichen, neuen Mitglieder war es ein großes Erlebnis.

Diese Übung war nur mit viel Vorbereitung im Vorfeld durchführbar. Ohne das Engagement diverser Behörden, Gebäudeverantwortlicher und Firmen wäre uns die Übung nicht möglich gewesen. Für die große Unterstützung unser herzlicher Dank! Besonders bedanken möchten wir uns bei unseren Darstellern, dem Technischen Hausverwalter und der Schulleitung des städtischen Thomas-Mann-Gymnasiums München, Herrn Loy und Herrn Ruland von der Brunner + Co Baugesellschaft mbH & Co München, Herrn Schenk von FORMHAUS Gesellschaft für Grundstücksentwicklung mbH, der Atemschutzwerkstatt der Feuerwehr München und dem Abschleppdienst Josef Eichenseher.