Die Jahre 1883 bis 1910

Das Großereignis im Sommer 1893 war in München der XIV. Deutsche Feuerwehrtag. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert begannen auch die Eingliederungen von umliegenden Feuerwehren in die FF München.

Zeitreise-Titelbild: Die Jahre 1883 bis 1910

Der XIV. Deutsche Feuerwehrtag in München

Das Jahr 1893 stand bei der Freiwilligen Feuerwehr München ganz im Zeichen des XIV. Deutschen Feuerwehrtages, den der Verein vom 23. bis 25. Juli 1893 erstmals veranstalten durfte. Es war das Ziel, dem vorangegangenen XIII. Feuerwehrtag im Jahr 1888 in Hannover zumindest ebenbürtig zu sein.

Dafür wurden am 2. Dezember 1892 im Café Luitpold in München eine Generalversammlung von Freunden des Feuerwehrwesens und Feuerwehrmännern einberufen, um die Vorbereitungen für die Durchführung des Feuerwehrtages im Juli 1893 zu übernehmen.

Die Generalversammlung richtete zudem die Bitte an seine kgl. Hoheit Prinz-Regent Luitpold von Bayern, das Protokoll zu übernehmen. Außerdem wurden bereits Beschlüsse gefasst, auf deren Grundlage eine Geschäftsordnung erstellt wurde, die von der Versammlung genehmigt wurde. Die 23-seitige Geschäftsordnung regelte unter anderem die Zusammensetzung des Hauptausschusses, seiner Fachausschüsse und deren Aufgabenbereiche.

Neben der Gesamtaufgabe des Hauptausschusses, die gesamte Veranstaltung zu organisieren, durchzuführen und zu überwachen, hatte dieser auch die Aufgabe, die Unterausschüsse zu initiieren und diese entsprechend zu unterstützen. Das Präsidium des Hauptausschusses wurde bereits auf der Generalversammlung gewählt.

I.  Das Präsidium des Hauptausschuss
  • 1. Präsident: Johannes von Widenmayer, rechtsk. 1. Bürgermeister, bis zu seinem Tod am 5. März 1893 anschließend Wilhelm Borscht, rechtsk. 1. Bürgermeister ab 1. Mai 1893
  • 2. Präsident: Kommerzienrath Haenle, 1. Vorstand des Gemeindebevollmächtigen-Collegiums
  • 3. Präsident: Kgl. Rath Ludwig Jung, Vorsitzender des bayer. Landesfeuerwehrausschusses
  • 1. Schriftführer: Rudolf Alberstötter, rechtsk. Magistratsrath
  • 2. Schriftführer: Rudolf Fried, Assistent im Bayer. Landesfeuerwehr-Bureau

Die weiteren Mitglieder des Hauptausschusses:

  • Karl Graf von Arco-Valley, kgl. Kämmerer und erblicher Reichsrath
  • Otto Forster, Rechtsanwalt
  • Moritz Guggenheimer, Kommerzienrath
  • Konstantin Heidenberg, Maurermeister und Gemeindebevolmächtigter
  • Dr. Georg Hirth, Buchdruckereibesitzer, Schriftsteller und Verleger
  • Franz Paul Lang, Bankier
  • Ferdinand von Miller, Bildhauer, Erzgiesser, kgl. Premierlieutenant a. D.
  • Dr. Georg Näher, kgl. Hofrath, prakt. und Bahnarzt
  • Max Niedermayer, städt. Oberingenieur und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr München
  • Hugo Oberhummer, Kommerzienrath und Landrath
  • Karl Freiherr von Perfall, kgl. Kämmerer und Generalintendant
  • Friedrich Ritter von Schultes, kgl. Justizrath, kgl. Advokat und Gemeindebevolmächtigter
  • Karl Sedimayr, Kommerzienrath und II. Vorstand des Gemeindebevolmächtigten-Colegiums
  • Anton Seidl, Hofbäckermeister
  • Friedrich Seyboth, Fabrikant und Magistratsrath
  • Franz Tretter, kgl. Regierungsdirektor und Vorstand der kgl. Brandversicherungskammer

Die Mitglieder des Hauptausschusses erstellten das Programm, stellten entsprechende Kostenvoranschläge auf und führten den Feuerwehrtag in all seinen Teilen durch. Abschließend hatte der Hauptausschuss die Schlussabrechnung festzustellen.

Zudem oblag dem Hauptausschuss, die Vorsitzenden der Fachausschüsse zu benennen, deren Aufgaben entsprechend zu verteilen, und im Großen und Ganzen die Fäden zusammenzuhalten. Die Vorsitzenden der Fachausschüsse erweiterten den Hauptausschuss als Mitglieder und unterstützten ihn in ihren Bereichen.

Folgende Fachausschüsse wurden vom Hauptausschuss gebildet:

II. Der Ausschmückungs- und Bauausschuss

Vorsitzender war der städtische Oberbaurath Wilhelm Rettig.

Dieser Ausschuss kümmerte sich um die Ausschmückung aller Räume, wie z. B. die Zusammenkunftsräume in den diversen Veranstaltungslokalen, die Empfangsstellen an den Bahnhöfen sowie die Herstellung und Entfernung aller benötigten Bauten auf dem Aufstellungsplatz, wie z. B. die Tribünen und Absperrungen.

III. Der Ausstellungsausschuss

Als Vorsitzender wurde der rechtskundige Bürgermeister Wilhelm Borscht eingesetzt.

Der Ausschuss plante die Ausstellung in der Schrannenhalle für die neuesten Feuerlösch- und Rettungsgeräte. Er war verantwortlich für die Anwerbung der Hersteller, um sie als Aussteller zu gewinnen, sowie für deren Kommunikation, Organisation und Durchführung der Ausstellung.

IV. Der Empfangsausschuss

Mit seinem Vorsitzenden Schuster Josef, Kommerzienrat, Großhändler und Magistratsrat.

Der Empfangsausschuss richtete die entsprechenden Empfangssäle in den Bahnhöfen ein, begrüßte die Gäste und begleitete sie zu den Hauptbüros und deren Quartieren. Zudem organisierte er die freien Besuche zu Sehenswürdigkeiten, Anstalten und Sammlungen. Auch die Organisation des Transportwesens mit der Eisenbahn und den Dampfschifffahrtsgesellschaften auf den bayerischen Seen lag in der Verantwortung des Ausschusses.

V. Der Festausschuss

Unter dem Vorsitz von rechtskundigen II. Bürgermeister Philipp Brunner sorgte der Festausschuss für den Entwurf des Programms, die Abstimmung mit dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr München sowie für die Durchführung des Festabends und des Festzuges.

VI. Der Finanzausschuss

Als Vorsitzender war der Fabrikant und Gemeinde-Bevollmächtigter Friedrich Eckart eingesetzt.

Die Aufgabe war, sich um alles was mit den Finanzen zu tun hatte zu beschäftigen. Von der ersten Aufstellung des Budget, der Beschaffung der erforderlichen Mittel, Aufstellung des Kassenbedarfes, deren regelmäßige Abrechnung bis letztendlich zur großen Schlussabrechnung.

VII. Der Ordnungsausschuss

Ursprünglich als Ordnungs- und Sanitätsausschuss geplant wurde dies aufgeteilt und als Vorsitzender Ludwig Freiherr von Welser, kgl. Kämmerer, Oberregierungsrath und Polizeidirektor bestimmt.

Der Ausschuss sorgte bei allen Veranstaltungen wie den Festzug und den Übungen, zudem bei den Empfängen der Gäste am Bahnhof für die nötige Ordnung. Auch für die Bewachung der Ausstellung mit Sicherheitswagen was dieser verantwortlich.

VIII. Der Sanitätsausschuss

Als Vorsitzender wurde der kgl. Medizinalrath und Bezirksarzt für die kgl. Haupt- und Residenzstadt München. Dr. Friedrich Ernst Aub eingesetzt und sorgte für alle Sanitätseinrichtungen und den benötigten Sanitätsdienst auf dem Deutschen Feuerwehrtag.

IX. Der Redaktionsausschuss

Vorsitzender wurde der Schriftsteller Dr. Ernst Franke.

Die Abfassung sämtliche Veröffentlichungen, Aushänge, Aufrufe an die Bürger- und Einwohner, der Fach- und Tagespresse zählten neben der Erstellung einer Festzeitung und der Errichtung eines „stenographistischen Bureaus“ zu den Aufgaben dieses Ausschusses.

X. Der Verkehrsausschuss

Als Vorsitzender wurde der kgl. Oberpostrath Lorenz Ringer berufen und diente zur Errichtung eines Postbureaus mit Telegrapfhen- und Telefonverbindungen.

Auch für Zollangelegenheiten, Errichtung eines Korrespondenzzimmers und den Verhandlungen mit der Eisenbahn- und Dampfschifffahrts-Verwaltungen wegen Fahrpreisermäßigungen für die Gäste des Feuerwehrtages war dieser Ausschuss verantwortlich.

XI. Der Wirtschaftsausschuss

Mit seinem Vorsitzenden Dr. v. Widenmeyer, 1. Bürgermeister, nach dessen Tod durch Josef Radspieler, Privatier und Magistratsrath ersetzt.

Sorgte sich um „Speis und Trank“. Verhandelte mit den Wirtschaften, Wirten und Gastronomen für das Speisen und Getränkeangebot auf dem Deutschen Feuerwehrtag. Auch für die Einhaltung der Ordnung und der Fürsorge für die Garderobe und den Abschluss der erforderlichen Verträge zeichnete sich der Wirtschaftsausschuss federführend.

XII. Der Wohnungsausschuss

Mit seinem Vorsitzenden Peter Rasp, Fabrikant und Magistratsrath.

Der Wohnungsausschuss organisierte Unterbringungsmöglichkeiten in Privat- und Gasthäusern, Hotels und Freiquartiere mit dem Abschluss der erforderlichen Verträge. Der Korrespondenz mit den deutschen Feuerwehren über die benötigten Übernachtungsanforderungen und der Verteilung mittels eines Wohnungsbureaus während des Feuerwehrtages in München.

Da über 20.000 Gäste erwartet wurden, war die Aufgabe auch Massenquartiere in Schulen einzurichten. Hier wurden insgesamt 17.548 Männer untergebracht. Hierzu forderte der Ausschuss beim städtischen Viehhof und weiteren Stellen unentgeltlich das zur Verfügungstellen von Stroh für die Strohsäcke der Massenlager an. 

Das Programm des XIV. Deutschen Feuerwehrtages

Am 22. Juli 1893 wurden die ankommenden Feuerwehrmänner an den Bahnhöfen begrüsst und in ihre Quartiere gebracht.

Am 23. Juli 1893 fand der große Festzug in Anwesenheit seiner kgl. Hoheit dem Prinzregenten Luitpold von Bayern statt, mit Feuerwehren aus allen Teilen Deutschlands als auch aus Österreich, Kroatien, Dänemark, der Schweiz und Ungarn.

Am Abend des 23. Juli 1893 wurde zum Empfangsabend in die großen und festlich geschmückten Bierkellern in München-Haidhausen geladen. Als Veranstaltungsorte dienten:

  • Das Bürgerliches Brauhaus (ab 1920 ebenfalls Löwenbräu und als Bürgerbräukeller später bekannt), mit 7.800 Personen gedeckt an Tischen und 11.400 Personen/ungedeckt.
  • Der Eberl-Faber-Keller (ging 1920 in der Paulanerbräu auf), mit 1.730 Personen gedeckt an Tischen und 2.870 Personen/ungedeckt.
  • Der Münchener Kindl-Keller (ging 1921 in der Löwenbräu auf), mit 4.380 Personen gedeckt an Tischen und 2.950 Personen/ungedeckt.
  • Der Sterneckerbräukeller, mit 810 Personen gedeckt an Tischen und 640 Personen/ungedeckt.
  • Der Stubenvollkeller, mit 1.230 Personen gedeckt an Tischen und 1.300 Personen/ungedeckt.

Insgesamt wurden an diesem Abend 35.110 Personen auf 27.878 m² bewirtet.

Am 24. Juli fand um 8 Uhr die große Hauptübung der Münchener Feuerwehr am Marstall statt.

Während des ganzen Festes fand die Ausstellung der neusten Feuerlöscheinrichtungen in der südlichen Schrannenhalle statt und der 24. und 25. Juli stand für Vorträge, Versammlungen und Ausflüge zur Verfügung.

Die Veranstaltung wurde für die Feuerwehr München mit über 35.000 Gästen ein großer Erfolg, zudem ganz München am 23. Juli 1883 auf den Beinen war, um den Festzug beizuwohnen.

Auch finanziell war die Veranstaltung ein Erfolg, zwar blieb man bei den Einnahmen von den veranschlagten 58.500 Mark mit 42.280,70 Mark um 20% zurück. Das machten aber man mit fast 43% reduzierten Ausgaben wett, sodass letztenendes für die Freiwilligen Feuerwehr München ein Plus von 8.235,89 Mark erwirtschaftet wurde.

Umgerechnet auf die heutige Kaufkraft entsprechen das ca. 67.000 Euro, ein Wert mit dem man heute als Veranstaltungsgewinn in nur drei Tagen als Feuerwehr-Vorstand mehr als zufrieden sein könnte!

26. Januar 1877 – Eingliederung der VI. Compagnie – Sendling

Nach der Gründung der FF München im Jahr 1866 war die am 22. Juni 1869 gegründete FF Sendling die erste „nicht-münchnerische“ Compagnie, die 1877 in die Freiwillige Feuerwehr München integriert wurde. Neben den Mitgliedern der FF Sendling wurden auch die Gerätschaften und das Feuerhaus in der Plinganserstraße 28 als 6. Compagnie übernommen.

Mit dem Eintritt Schwabings in die FF München änderte sich auch die Mitgliederstruktur. Während in der I., II., III. und V. Compagnie neben einigen Fabrikanten und Beamten hauptsächlich Handwerksgesellen und -meister aktiv waren, fanden sich in der IV. Compagnie in Giesing auch Fabrikarbeiter, viele Gerber und ein Ökonom (Landwirt). Das änderte sich mit dem Beitritt Sendlings: Allein 16 Ökonome verstärkten diesen Berufskreis in der FF München schlagartig.

Am 10. April 1895 übernahm Hermann Weinhart die Nachfolge als Kompanieführer von Andreas Ostler. Neben seinem Humor, mit dem er die Mitmenschen erfreute, wurde er auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt als Feuerwehrlöschgerätefabrikant. Neben der „Weinhart’schen Balanceleiter“ konstruierte und baute er das „Münchener Universallöschfahrzeug“, das in den Münchner Nebenwachen der Berufsfeuerwehr eingesetzt wurde und sich bestens bewährte.

28.10.1888 – Georg Seeliger ✝︎

Am 28. Oktober 1888 verstarb Georg Seeliger, langjähriger Vereinsrequisiteur und Mitglied seit 1866. Er war Teilnehmer der Reise-Kommission von 1876 zur Reorganisation der Feuerwehr München, Kassier der Landesfeuer-Unterstützungskasse Bayern und Ehrenmitglied der FF München.

10. März 1890 – Dominikus Kirchmair ✝︎

Nach kurzem Leiden verstarb Dominikus Kirchmair, Hoflöschmaschinenfabrikant, der seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr München im Jahr 1884 als Vereinsspritzenmeister tätig war. Anschließend übernahm er die Position des II. Vorstandes, bis zu seinem Tod im Alter von 74 Jahren. Kirchmair nahm auf eigene Kosten an der Reise-Kommission von 1876 zur Reorganisation der Feuerwehr München teil.

25. März 1890 – Eingliederung der VII. Compagnie – Neuhausen

Am 25. März 1890 wurde die Feuerwehr Neuhausen als VII. Compagnie in die FF München eingegliedert, nachdem die Landgemeinde Neuhausen bereits am 1. Januar 1890 dem Gemeindeverband der Stadt München beigetreten war. Die Übergabe wurde vom I. Vorstand der FF München, Ludwig Jung, und dem Kommandanten Arnold Zenetti begleitet.

Die im April 1884 von der Gemeinde Neuhausen gekaufte Saug- und Druckspritze von Dominikus Kirchmaier sowie die Steig- und Schubleiter von der Firma Weinhart aus Sendling wurden übernommen, ebenso das Gerätehaus in der Winthierstraße 6.

Zum Compagnieführer wurde am 30. März 1890 der Gärtner Georg Bauberger gewählt, der damit Johann Baptist Reichl als Kommandant der FF Neuhausen ablöste.

Zum 10-jährigen Bestehen als Compagnie der FF München, zog die Wehr in ihr neues Feuerhaus in der Schulstraße 7 ein. Das Gebäude war modern gestaltet, mit drei Stellplätzen für das Löschgerät und einem 6-stöckigen Steigerturm. Das Grundstück bot zudem ausreichend Platz für Übungsexerzizien.  

1890 – Gründung der VIII. Compagnie – Südviertel

Durch die Eingemeindung Sendlings dehnte sich die Stadt nun südlich weiter aus. Bereits ein Jahr vor der Eingemeindung plante der Stadtbaurat und Kommandant der FF München, Arnold Zenetti, den neuen Schlachthof in diese Lücke. Dieser wurde bereits 1878 fertiggestellt und bezogen. Rund um den Schlachthof entstand ein neues Wohnviertel, das nun ebenfalls von einer Feuerwehr geschützt werden musste.

Daher beschloss man auf einer außerordentlichen Generalversammlung der FF München am 15. November 1889, eine neue VIII. Compagnie zu gründen. Sie wurde aus den Mitgliedern des am 25. Juni 1890 aufgelösten Dampfspritzenzugs, übergetretenen Mitgliedern aus angrenzenden Compagnien und Neuaufnahmen aus dem Viertel gebildet.

Das neue Feuerhaus mit zwei Stellgassen für die Löschgeräte entstand in der Tumblingerstraße 4. Wie damals üblich bei einem städtischen Neubau für die Feuerwehr wurde auch eine Brausebad und die Kanzleiräume für den Bezirksinspektor in das Gebäude integriert.

1891 – Eingliederung der IX. und X. Compagnie

Ein Jahr nach Neuhausen trat am 25. März 1891 auch die Freiwillige Feuerwehr Schwabing in die FF München als IX. Compagnie ein. Kurz vor der Eingemeindung baute die noch selbstständige Gemeinde Schwabing ein neues Feuerhaus in der Heimhauserstraße 1 ½, das bereits mit drei Stellplätzen für die Schwabinger Löschgeräte ausgestattet war.

Nach der Eingemeindung der Gemeinde Bogenhausen trat im gleichen Jahr deren Feuerwehr ebenfalls als X. Compagnie in die FF München ein. Das übernommene Feuerhaus war im Gegensatz zu den damals schon vorhandenen Schlössern und Villen am Herzogpark eher passend zum dörflichen Bauerncharakter von Altbogenhausen, um den Kirchplatz der alten Pfarrkirche St. Georg.

1. September 1891 – Arnold Ritter von Zenetti ✝︎

Am 1. September 1891 verstarb Oberbaurat Arnold Ritter von Zenetti. Er war Gründer und bis heute dienstältester Kommandant (21 Jahre und 8 Monate) der FF München und gilt als die bedeutendste Persönlichkeit in der Gründungsgeschichte der Feuerwehr München. Ohne seine visionären Tätigkeiten wären die FF München und die Bauentwicklung der Stadt um ein Vielfaches ärmer. Er gehört somit zu den herausragendsten Persönlichkeiten Münchens.

Um die Jahrhundertwende – Eingliederungen der XI. und XII. Compagnie

Um die Jahrhundertwende wuchs die Freiwillige Feuerwehr nochmals um zwei weiter eingemeindete Feuerwehren. 1899 trat die Freiwillige Feuerwehr Nymphenburg-Gern als XI. Compagnie bei, gefolgt 1900 von der FF Thalkirchen als XII. Compagnie.

1901 – Umbenennung in XIII. Compagnie – Laim

Nach der Eingemeindung wurde die Feuerwehr Laim als VIII. Compagnie benannt, aber noch nicht zugeteilt. Die geschah erst am 13. November 1904, da wurde die bis dahin selbstständige Wehr völlig mit der FF München vereinigt. Das gemeindliche Feuerhaus mit seine drei Löschmaschinen im Wert von 3.400 Mark geht ebenfalls in der Feuerwehr München auf.

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Quellenhinweise

  • Heinrich Schläfer: Die Münchner Feuerwehr, 1979
  • Münchner Feuerwehr-Almanach, 1869
  • Rudolf Fried: Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr München, 1892
  • Chronik der FF München Abt. Neuhausen,1931
  • StdA-M: DE-1992-BRA-0017 bis 0029 - DE-1992-BRA-0481

Bildnachweis

  • StdA-M DE-1992-C1893129/C1893131/C1893132 - Deut. Feuerwehrtag
  • StdA-M DE-1992-C1902182 - Tumblinger Straße
  • StdA-M DE-1992-FS-HB-V-a-0090 - Bogenhausen
  • Archiv Andreas Abend
  • Pressestelle der BF München

Danksagung

  • Der Pressestelle der Branddirektion München (BFM) für das zur Verfügung gestellte Bildmaterial
  • Dem Stadtarchiv München (StdA-M) für die zur Einsicht gestellten Archivalien
  • Andreas Abend für seine Unterstützung bei den eingemeindeten Compagnien