Übung mit dem Wasserfördersystem

Am 24. Juli 2021 übte die Freiwillige Feuerwehr München den Einsatz des Wasserfördersystems an der Ruderregattastrecke in Oberschleißheim.

Was sich wie eine Aufzählung für einen Kontingenteinsatz anhört, war nur eine abteilungsübergreifende Übung mit der Sonderkomponente Wasserfördersystem (WFS):

  • 75 Teilnehmer
  • 4 Mehrzweckfahrzeuge (MZF)
  • 5 Tanklöschfahrzeuge (TLF)
  • 1 Löschfahrzeuge (LF-KatS) mit Tragkraftspritze
  • 1 Hilfeleistungslöschfrahrzeug (HLF)
  • 1 Wechsellader (WLF) mit Abrollbehälter (AB) -Wasserfördersystem
  • 1 Gerätrwagen (GW) Hochwasser
  • 1 Gerätewagen (GW) Dekon-P (Dekontamination Personen)
  • 1 Kühlanhänger
  • 1 Lichtmastanhänger

Zu Beginn sollte bei einem einsatzmäßigen Aufbau eine Schlauchförderstrecke von 2 km Länge und einer Wasserabgabe über zwei TLF Werfer aufgebaut werden. Dabei wurden etwa 4.000 l/min Wasser aus dem Regattabecken zu den Werfern gepumpt.

Im Anschluss wurde ein für uns neuer Aufbau getestet. Durch zwei Pumpstationen mit je drei Pumpen (HLF, LF-Kats, TS sowie 3x TLF) wurde eine geschlossene Förderstrecke (Königsdisziplin – wer sich an den Maschinisten-Lehrgang erinnert) aufgebaut. Ziel war es, herausfinden, ob über Verteiler (F-5B) oder Sammel- und Reduzierstücke (2F-F, F-A) normale Löschfahrzeugpumpen als Verstärkerpumpen eingesetzt werden können. Dabei wurden an jeder Pumpstation die Ein- und Ausgangsdrücke erfasst und mit dem Durchflussmengenmesser abgeglichen. Hierbei wurden etwa 5.500 l/min wieder ins Becken gespritzt.

Am Vormittag haben wir durch die beiden Szenarien ca. 330.000 Liter Wasser gepumpt und verspritzt. Der Nachmittag widmete sich der Ausbildung in vier Gruppen. Die 2 km Schlauchstrecke wurde zurückgebaut, das Flutmodul aufgebaut und die Bedienung der WFS Pumpeneinheit erklärt. Weiterhin wurde mit den Geräten des GW-H (GW-Hochwasser) ein 15.000 Liter Faltbehälter befüllt. Die Pumpe des WFS muss schwimmen und benötigt dafür eine Wassertiefe von ca. 1 m. Durch den befüllten Faltbehälter kann der Einsatzzweck des WFS nochmal erweitert und auch eingesetzt werden, wenn die Wassertiefe nicht ausreichen würde.

Zum Abschluss wurde allen Teilnehmern noch das Flutmodul vorgeführt. Anstatt der einen Schwimmpumpe werden hierbei drei spezielle Flutpumpen am WFS angeschlossen. Pro Minute können dabei 50.000 Liter bis zu 100 m weit gefördert werden. Bei Überflutungen ist dies das Mittel der Wahl.

Für unsere Konzepte konnten wir durch die Übung einige neue Ideen gewinnen und sind für Einsätze mit noch mehr Möglichkeiten gerüstet. Gerade bei Sonderkomponenten profitierten alle Teilnehmer vom gegenseitigen Kennenlernen und bauen ein nützliches Schwarmwissen auf. Im Einsatzfall kann man flexibel reagieren und auch mal eine Abteilung alarmieren, die das entsprechende Gerät nicht im Haus parken hat, aber grob kennt.

Es war sehr schön anzusehen, wie alle gemeinsam mit einer super Stimmung und hohem Interesse mit angepackt haben.